Viele der abgebildeten Fliegen sind Nachbildungen von Eintagsfliegen (engl. mayfly, von Köcherfliegen
( caddis / sedges ) oder von Mücken ( midges ). In bestimmten Entwicklungsstadium werden diese Insekten den Forellen zur leichten Beute.
Am auffälligsten sind solche Arten, die tagsüber auf dem Wasser erscheinen, vor allem an langsam fliessenden, klaren Flüssen und an Seen. Insektenkundler und Fliegenbinder haben wahrscheinlich unverhältnismässig viel Zeit speziell auf das eingehende Studium dieser Arten verwandt, was zum Kult des Fischens mit der Trockenfliege führte. Eintagsfliegen wurden nahezu gleichbedeutend mit Fliegenfischen auf Forellen, obwohl sie in manchen Gebieten in Wirklichkeit nur einen kleinen Teil der Forellenkost ausmachen.
Köcherfliegen werden in ihren verschiedenen Entwicklungsstadien von den Forellen ebenfalls sehr gern genommen .Wirklich brauchbare Nachbildungen sind jedoch erst vor kurzer Zeit entwickelt worden. Zahlreiche Mückenarten stehen auf der Speisekarte der im Stillwasser lebenden Forellen. Das Fischen mit Nachbildungen, vor allem von Zuckermückenlarven oder puppen, führt hier zu beständigen Erfolgen.
Eintagsfliegen
Die Eintagsfliegen lassen am leichtesten erkennen, das sie Hauptnahrung der Forellen sind. Ihr zarter Schwebeflug und die elegante |

Eintagsfliegen
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Eintagsflien -Nymphe
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Ruhehaltung mit schmetterlingsartig senkrecht gefalteten Flügel machen sie zum Lieblingsinsekt der Angler. Ihre Entwicklungsstadien sind: Ei; junge Nymphe, die sich beim Wachstum regelmässig häutet; die zum Schlüpfen aufsteigende und auskriechende Nymphen (emerger ): das unreife geflügelte Insekt, die Subimago ( Braune, dun) und nach einer letzten Häutung die Imago (Spinner), das ausgewachsene Insekt. In diesem letzten Stadium breitet das erschöpfte, sterbende Insekt seine Flügel flach aus und liegt dann mehr in als auf dem Wasserhaut. Als Stadium für die Nachahmung bieten sich an: aufsteigende / schlüpfende Nymphe, Subimago und Imago. Die Lebenserwartung, nachdem das Subimagostadium ereicht ist beträgt 1 - 3 Tage. Langsam strömendes, klares Wasser gibt den Fischen reichlich Zeit, das Nahrungsangebot des Anglers genau zu betrachten. Stimmt etwas nicht ganz, nimmt der Fisch die Fliege nicht. Farbe, Flügel, und Körper des Insekts müssen mit dem übereinstimmen, was der Fisch erwartet. Und die Insektenfarbe kann schwanken, sowohl innerhalb der gleichen Art (zb. der Blaugeflügelten Olivfarbenen ) wie danach, ob das Insekt frisch geschlüpft ist oder sich der Häutung zur Imago nähert !
Das ist der Grund für die Entwicklung der verwirrenden Vielfalt dieser Fliegenmuster; ferner die Tatsache, das Forellen überaus wählerisch sein können, Was sie schliesslich nehmen. Manche Fliegenbinder halten die Durchsichtigkeit des Bindematerials für sehr wichtig, und sie ist verschieden, je nachdem ob die Fliege im direkten oder reflektierten Licht gesehen wird. Manchmal mögen alle der Forelle angebotenen Nachbildungen ausgezeichnet sein, dem Angler ist aber entgangen, das die Fische eine andere, zur selben Zeit schwärmende Eintagsfliegenart nehmen.
Eintagsfliegen sind nicht nur im langsam strömenden Wasser häufig, sie finden sich auch in stehenden Gewässern und im reissenden Sturzbach. Jede Eintagsfliegenart ist an ihre Umgebung angepasst, einige Nymphen sind Kriecher, andere Springer oder Schwimmer. Alles, Farbe, Form und Grösse, muss genau kopiert werden. Doch es gibt auch so allgemeingültige Profile und Umrisse, das, wenn die natürliche Bewegung nachgeahmt werden kann, das Muster an sich weniger wichtig zu sein scheint.
Köcherfliegen
Vertreter dieser Insektenfamilie kommen in fast jeder Art von Süsswasserbiotop vor. Das Larvenstadium ist leicht daran zu erkennen, dass das Insekt sich zum des weichen Körpers ein Gehäuse bau, aus dem Kopf und Beine hervorschauen. Das Gehäuse besteht je nach Art aus Sand, feinen Kieskörnern oder Pflanzenstücken.
Es gibt bisher nicht allzu viele Muster von Köcherfliegenlarven im Gehäuse, doch arbeiten viele Fliegenbinder daran, besonders in Nordamerika. Normalerweise werden die Nachbindungen beschwert; die Angeltechnik besteht darin, sie auf dem Grund treiben zu lassen.
Einfacher ist die Nachbildung des Puppenstadiums. Nachdem sich die Larve verpuppt hat, zereist die Puppe das Gehäuse und wird vom Gas in der Puppenhülle zur Wasseroberfläche getragen |
Köcherfliegen - Puppe |
Köcherfliege |
Dabei und dann im Oberflächenfilm ist sie besonders gefährdet. Das ausgewachsene Insekt ist kenntlich an seiner Ähnlichkeit mit Motten, den zeltartig über dem Körper gefalteten Flügeln und den langen Fühlern. Das Weibchen ist besonders gefährdet, wenn es zur Eiablage an die Wasseroberfläche zurückkehrt oder ins Wasser taucht.
Tagsüber verbergen sich die erwachsenen Fliegen meist in den Uferpflanzen und schwärmen erst in der tiefen Dämmerung. Wenn die Fliegen auf das Wasser fallen, zappeln sie lebhaft, was den Jagdinstinkt der Forellen auslöst. Die Trockenfliege lässt man ruhig treiben oder ahmt durch Rucken mit der Rute das Benehmen des natürlichen Insekts nach. Genaue Nachbildung sowohl der Puppe wie des erwachsenen Insekts kann sehr wichtig sein, besonders wenn die Fische auf eine Art spezialisiert sind
Steinfliegen
Erwachsene Steinfliegen (stoneflies) falten ihre Flügel in der Ruhe horizontal über dem Rücken zusammen. Manche haben zwei Schwanzfäden, manche nur kurze Stummel. Sie können im erwachsenen Zustand nicht mit Eintagsfliegen verwechselt werden. Bei den Nymphen besteht eine gewiesse Ähnlichkeit, und sie werden von Forellen auch gern gefressen. Sie leben vorzugsweise in Bächen und Flüssen mit kiesigem und steinigem Untergrund. Ihre Farbe ist meist ein trübes Braun, Grau oder Gelb. Ihre mässigen Flugkünsten unterscheiden sic von den Köcherfliegen, die bessere Flieger sind. Gefährdet sind sie als Larven und in der Phase des Eierlegens, wobei sie entweder im Oberflächenfilm schwimmen oder auf diesen tippend die Eier ablegen. eine der ältesten Listen von empfohlenen Muster enthält bereits eine künstliche Steinfliege.
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Steinfliegen - Nymphe |
Steinfliege |
Gross und Kleinlibellen
Insekten dieser Grösse (dragon / damselflies), die auf Wasser als Lebensraum angewiesen sind, müssen früher oder später Beute einer hungrigen Forelle werden. DieNymphen stellen einen nahrhaften Bissen dar, den nachzuahmen sich lohnt ; und die erwachsenen Insekten zwar tüchtige Flieger, wenn sich ihre Haut gehärtet hat können beim Spannen und Trocknen ihre Flügel hilflos auf das Wasser fallen. Eine gute allgemeine Nymphenimitation kann in der Tiefe raubende Salmoniden, von denen an der Oberfläche kaum etwas zu sehen ist, zum Zupacken verlocken.
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Libellen - Nymphen |
Zuckermücken (chironomids)
Obwohl schon im späten 19.Jahrhundert Fliegenbinder gelegentlich beobachtet hatten, das zur Nahrung der Forellen in stehenden Gewässern auch nichtstechende Mücken (midges) gehören, ist die praktische Bedeutung dieser Insekten, vor allem der Zuckermücken ( Chironomide),lange der Aufmerksamkeit entgangen.
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Mücken - Larve |
Mücken - Puppe |
Mücke |
Zuckermücken, Angehörige der Insektenordnung Diptera (also Zweiflügler), sind weit verbreitet und kommen in vielen Grössen vor. von winzigen bis mittelgross. Ihr Körperfarbe variirt ebenfalls in weiten Grenzen : oragnge, rot, oliv, braun, schwarz, grau und grün. Forellen nehmen sie bevorzugt im Larven und Puppenstadium, gelegentlich auch im ausgewachsenen Zustand. Die Fühler sind in der Regel gefiedert, die Beine lang und dünn. Der Leib reicht gewöhnlich über die Spitzen der durchsichtigen Flügel nach hinten. Die Larve sind klein und deshalb schwierig nachzuahmen.
Besonders gefährdet ist das Puppenstadium, und künstliche Nachbildungen können sehr erfolgreich sein, wenn die Forelle hinter den natürlichen Puppen her sind. Der bucklige Brustteil und die weisslichen Kiemenbüschel am Kopf sind ihre auffallendsten Merkmale und zeichnen auch viele der besseren Nachbildungen aus.
Andere Namen für diese Mücken sind Druckfly und Buzzer.
Landinsekten
So werden Insekten bezeichnet, die in keinem Stadium ihrer Entwicklung nach ihrer Lebensweise Wasserinsekten sind, sich aber gelegentlich auf dem Wasser und kurz danach im Magen einer Forelle finden. Käfer und Heuschrecken sind gute Beispiele dafür, ebenso wie Ameisen, und verunglückte Raupen.
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Heuschrecke
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